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Das zwangsläufige Schicksal der Macht ist ihr Zusammenbruch.
Padischah-Imperator Idriss I.,
Archive des Landsraads
Der Himmel über Ix schien zu erzittern, als sich der Raum öffnete und eine Armada von über einhundert Gilde-Heighlinern erschien. Sie kamen von überall aus dem Imperium. Darunter waren auch die fünf Schiffe, die Shaddam nach Arrakis gebracht hatten.
Die gewaltigen Raumschiffe warfen ihre Schatten auf die Wälder, Flüsse und Schluchten an der Oberfläche des Planeten. Aus den Luftschächten quoll Rauch, ein Anzeichen der Zerstörungen, die auf dem unterirdischen Schlachtfeld angerichtet wurden. Für die Heighliner war es eine Heimkehr, da jedes dieser Schiffe hier erbaut worden war, die meisten noch unter der Leitung des Hauses Vernius.
* * *
Unter der Oberfläche hatten sich die überlebenden Sardaukar, die stärksten Kämpfer, zum letzten Gefecht formiert. Sie standen Rücken an Rücken im Zentrum der großen Höhlenstadt und waren nicht bereit, sich zu ergeben. Die rasenden Soldaten des Imperators wollten dafür sorgen, dass die neuen Eroberer ihren Sieg teuer bezahlten.
Obwohl Graf Hasimir Fenring gefangen und von Atreides-Wachen umgeben war, wirkte er selbstzufrieden, als hätte er die Lage vollständig unter Kontrolle. »Ich versichere Ihnen, ich bin ein Opfer, hmmm? Ich bin im Auftrag Shaddams höchstpersönlich als Imperialer Gewürzminister hier. Wir haben Gerüchte über illegale Experimente gehört, und als ich der Sache auf die Spur kam, wollte Forschungsmeister Ajidica mich umbringen.«
»Das war bestimmt der Grund, weshalb Sie unsere Ankunft mit solch großer Begeisterung aufnahmen«, sagte Duncan und hob das schartige Schwert des alten Herzogs.
»Ich war verängstigt, hmmm? Das ganze Imperium weiß, wie rücksichtslos Herzog Letos Soldaten vorgehen.« Duncans Männer blickten den Grafen an, als wären sie bereit, die medizinischen Experimente an ihm auszuführen, zu denen die Tleilaxu nicht mehr gekommen waren.
Bevor Duncan etwas erwidern konnte, ertönte ein Komsignal in seinem Ohrhörer. Er presste einen Finger auf den Empfänger und horchte. Erstaunt riss er die Augen auf. Dann sah er Fenring lächelnd an, ohne eine Erklärung abzugeben, und wandte sich an Rhombur. »Die Gilde ist eingetroffen, Prinz. Viele Heighliner befinden sich im Orbit über Ix.«
»C'tairs Botschaft!«, rief Prinz Rhombur. »Sie haben ihn gehört!«
Fenring wollte gerade zu einer neuen Ausrede ansetzen, als die Luft in der Höhle vibrierte. Ein Donnerschlag hallte durch das unterirdische Reich, als würde eine ganze Welt explodieren.
Über der weiten Fläche, auf der sich die Sardaukar zum letzten Gefecht versammelt hatten, streckte sich der Raum und öffnete sich. Ein Heighliner erschien, wo sich kurz zuvor nur leere Luft befunden hatte.
Durch die plötzliche Verdrängung eines so gewaltigen Atmosphärenvolumens wurde eine Überdruckwelle ausgelöst, die wie ein Sturm durch die Höhle fegte. Sie riss Menschen von den Beinen und schleuderte sie gegen die Felswände. Ohne Vorwarnung war das riesige Schiff auf einmal da. Mithilfe von Suspensoren schwebte es knapp zwei Meter über dem Boden der Höhle. Es senkte sich herab und zerquetschte einige der Sardaukar, die sich genau unter der Hülle befanden. Die anderen wurden umhergewirbelt und verstreut; keiner vermochte an Kampf auch nur zu denken.
Für Rhombur rief dieser Anblick alte Erinnerungen wach, als er und der junge Leto zusammen mit den Pilru-Zwillingen und Kailea beobachtet hatten, wie ein fertig gestellter Heighliner der Dominic-Klasse gestartet war. Der Navigator hatte einfach den Raum gefaltet und das Schiff von Ix in den freien Weltraum versetzt.
Und jetzt war der Vorgang umgekehrt worden. Ein fähiger Steuermann hatte den Heighliner zurückgebracht und mit solcher Präzision manövriert, dass er exakt an einem bestimmten Punkt unterhalb der Oberfläche des Planeten erschienen war.
Stille breitete sich nach der ehrfurchtgebietenden Ankunft des riesigen Schiffs aus. Das Klingen der letzten Schwertkämpfe verstummte, und selbst die aufgebrachten Suboiden hielten in ihrer Zerstörungswut inne.
Dann schaltete die Gilde eine Verbindung zum Lautsprechersystem, das die gesamte Höhle beschallte, und eine tiefe Stimme ertönte, an deren Autorität kein Zweifel bestehen konnte. »Die Raumgilde feiert den Sieg von Prinz Vernius auf Ix. Wir unterstützen alle Bemühungen, die frühere industrielle Produktion wieder aufzunehmen.«
Rhombur, der neben Gurney und Duncan stand, blickte zum gewaltigen Schiff auf und konnte nicht glauben, dass er diese Worte tatsächlich gehört hatte. Es war so lange her ... länger als ein Lebensalter, wie es schien. Auch Tessia würde hier ihre neue Heimat finden.
Der selbstzufriedene Ausdruck auf dem Gesicht von Graf Hasimir Fenring war verschwunden. Der listenreiche Gewürzminister hatte sich allem Anschein nach geschlagen gegeben.